Das also ist Ruanda... ein kleines Land mit unglaublich vielen Menschen, am Flughafen, in den Städten, entlang der Strassen, überall. Und alles ist anders. Das Bild oben könnte man mit "Zentralbahnhof" betiteln: die besseren Buslinien fahren bis hier ins Zentrum von Kigali, von wo die Reise mit den "taxi moto" weitergehen kann, also hinten auf einem Motorrad. Das ist etwa so halsbrecherisch wie praktisch, vorausgesetzt, man hat einen Fahrer gefunden, der auch weiss, wo das Ziel liegt, was eher die Ausnahme als die Regel ist! Man sagt, die selteneren "taxi voiture" seien besser in Briefträgergeographie, was ich aber nicht bestätigen konnte. Vielleicht liegt das daran, dass es keine Briefträger gibt, sondern nur Postfächer.
Spätestens bei der Fahrt von Kigali nach Butare weiss man, weshalb das Land "pays do mille collines" genannt wird. Dörfer sind immer auf den Hügeln (auch der Kigali Intl Airport), denn das Tal könnte überschwemmt werden. Dazwischen wird wie fast überall Landwirtschaft betrieben, das meiste wohl für den unmittelbaren Eigengebrauch. Die Strasse ist gut, durchgehend asphaltiert, durchwegs kurvig und durchwegs ebensofest begangen wie befahren. Spätestens ab dem Eindunkeln gegen 6 Uhr ist das für die Fussgänger äusserst gefährlich, denn man sieht dunkle Haut wirklich schlechter als helle.
Lastwagen, die bei uns nicht mehr zugelassen wären versorgen Ruanda mit allem, was die Subsistenzwirtschaft nicht hervorzubringen vermag, vor allem Verkehr und Energie. Bei jedem Anstieg keuchen die Lastwagen im Schritttempo hinauf und wer einen stärkeren Motor hat, versucht durch die schwarze Abgaswolke hindurch zu überholen.
In Butare wohnte ich zunächst im L'Oiret, einem ehemaligen französischen Hotel, in welchem inzwischen von der Universität genutzt wird und unser Zentrum beherbergt. Das ist eine wunderbare kleine Oase, gebaut von Architekten, die wussten, was ein tropischer Regen ist, denn die Regenrinnen sind alle etwa einen Meter tief! Schade, dass das kein Hotel mehr ist, denn alles ist am zerfallen weil niemand das Gefühl hat, man könnte dazu Sorge tragen.
Soviel für heute. Weitere Meldungen folgen, falls Zeit, Internet und Stromversorgung es erlauben...
15 September 2007
Start in Ruanda
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